Die Arbeit
Die Arbeit ist ein karges Brot.
So sprach dereinst die Mutter.
Nun schufte ich in meiner Not,
hab´ Brot, doch keine Butter.
Die Arbeit ist oft ein Moloch,
kehrt uns tagtäglich wieder.
Man liebt sie nicht und brauch´ sie doch
und ihre garstig´ Lieder.
Die heißen Hektik, Stress und Schaff´,
oft ist man nur noch Nummer.
Im Werkszoo nur der kleine Aff´.
Wer braucht schon Last und Kummer?
Drum halt den Schnabel und mach hin
und tu was für die Knete.
So handelt stets nach ihrem Sinn,
seid Teil der großen Fete.
Und wenn du immer artig bist,
kriegst du dein eig´nes Scheibchen,
vom klebrig, süßen Wohlstandsmist,
geschneidert auf dein Leibchen.
Und bist du alt und kannst nicht mehr,
stell ich still in die Reihe.
Ins große Arbeitslosenherr,
empfang die letzte Weihe.
Nimm hin, das man die Rente kappt,
schau bitter und beflissen.
Nimm´s hin und sei nicht eingeschnappt,
man wird so oft beschissen!
© Hansjürgen Katzer, Mai 2013
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