Mindestlohn
Als Wachmann bei Herrn Gott und Sohn,
schafft Müller seit acht Jahren schon.
Sechs Euro gibt es für die Stunde,
Herr Müller zieht nachts seine Runde.
Nun ist´s genug, das ist der Hohn,
Herr Müller fordert Mindestlohn!
Den werten Damen, Haare schneiden,
kann Susi Schuster sehr gut leiden.
Der Job macht Laune, nur die Knete,
reicht nicht mal für die nächste Fete.
Nun ist´s genug, das ist der Hohn,
die Susi will den Mindestlohn!
Der Franzl aus dem kleinen Dorf,
der geht ins Moor und sticht dort Torf.
Vier Euro gibt es für die Mühe
und die beginnt schon in der Frühe.
Nun ist´s genug, das ist der Hohn,
der Franz braucht endlich Mindestlohn!
Nicht aus dem puren Eigennutz,
kämpft Vera gegen Dreck und Schmutz.
Als Putzfrau ist das Geld meist schlecht
und für die Arbeit ungerecht
Nun ist´s genug, das ist der Hohn,
auch Vera will den Mindestlohn!
Direktor Lorenz kann sehr gut lachen,
hat Leute, die die Arbeit machen.
Und wer nicht spurt, herrje der fliegt,
zumal er nur acht Euro kriegt.
Nun ist´s genug, das ist der Hohn,
die Firma fordert Mindestlohn!
Die Zeit der neuen Sklavenhalter,
der selbstbedachten Wohlgestalter,
währt schon zu lang und wird zur Plage
und das an jedem neuen Tage.
Drum schreit dies Land, das ist der Hohn,
Deutschland braucht den Mindestlohn!
© Hansjürgen Katzer, Juni 2007
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