Ureigenste Sache
Ein Unternehmer hat neulich erklärt,
der Arbeiterschaft sei es gänzlich verwehrt,
das sie sich Gedanken zur Firma mache,
denn das sei seine ureigenste Sache.
Das Denken, das solle man ihm überlassen
und sich intensiv mit der Arbeit befassen.
Es gäbe doch schließlich genügend zu tun
und keinerlei Zeit um sich auszuruh´n.
Wem dieses nicht passe, der müsse halt gehén,
am Werkstor, da würden noch Zahlreiche stehn,
die fänden den Job hier recht gut und famos,
die wären seit Jahren schon arbeitslos.
So wurden die Arbeiter willig und zahm,
der Unternehmer, dies mit Freuden vernahm.
So meidet man schnell das Duell zweier Kräfte
zum Wohle und Wachstum großer Geschäfte.
Des Arbeiters Schicksal ist lästig und fremd,
man kümmert sich lieber ums eigene Hemd
Was zählt ist letztendlich Gewinn und Profit
und das das Finanzamt nicht alles gleich sieht.
Heut´ hieß es die Firma, die sei plötzlich pleite,
der Unternehmer, der kluge Gescheite,
der weilt indes am Strand der Kanaren,
wie viele zuvor, die so abgebrüht waren!
© Hansjürgen Katzer, Juni 2002
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