Donnerstag
Donnerstag früh, ich bin noch am Boden,
kratze mir müde den Bauch und die Hoden.
Lohnt es sich noch den Tag zu beginnen,
oder sollt´ ich mich auf´s Ende besinnen?
Was ist nur los, wie geht es jetzt weiter?
Draußen der Tag, wirkt locker und heiter.
Trainingsdress an, ich werde jetzt laufen
und mir danach etwas Essbares kaufen.
Kaum bin ich draußen, fällt schon der Regen.
„Nein diese Woche ist wahrlich kein Segen!“
Missmutig laufe ich dennoch zwei Runden,
dann kommt die Sache mit diesen zwei Hunden.
Die wirkten hungrig und schauen sehr böse,
schon geht es los mit recht viel Getöse.
Einer beißt mir in den Arsch und die Wade,
der and´re ins Bein, der kannte noch Gnade.
Blutend und fertig lieg ich im Grase,
dreckig und nass von Fuß bis zur Nase.
Schreie und flenne und kann´s kaum ertragen,
während die Schmerzen den Körper mir plagen.
Zwei Stunden später mit Wut und mit Kraft,
hab ich es doch noch zum Arzt hin geschafft.
Der hat mich erst mal genäht und verbunden,
„Ei, meint er mürrisch, welch´hässliche Wunden!“
Nun geht’s nach Hause um Ruhe zu suchen,
unterwegs kauf´ ich noch Milch und ´nen Kuchen.
Jeder Schritt schmerzt, ich hinke und lahme.
„Schon wieder voll,“ pikiert sich ´ne Dame.
Fiete erwartet mich schon auf der Treppe,
auf der ich mich zur Wohnung hoch schleppe.
„ Sie ziehen aus,“ seine Stimme voll Groll.
Sie sind jetzt schon sechs Mieten im Soll!“
Ich knall die Tür, ich will nichts mehr hören,
mag sich die ganze Welt ruhig verschwören.
Ich hab´ genug des Kummers, der Sorgen.
langsam graut mir schon vor jedem Morgen.
© Hansjürgen Katzer, Oktober 2003
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