Der Sandmann
Abends, schon zu später Stunde,
zieht der Sandmann seine Runde.
Hält den Sack mit Schlafenssand,
fest, ganz fest in seiner Hand.
Lugt durch helle Fensterscheiben,
um das Warten zu vertreiben.
Denn noch tobt im Licht der Stube,
manches Mädchen, mancher Bube.
Manch ein Kind mag noch nicht träumen,
glaubt das Schönste zu versäumen,
wenn der Schlaf ganz leis´obsiegt,
wenn man warm im Bettchen liegt.
Ein Junge spielt noch Bauernhof,
er findet Schlafen einfach doof.
Doch ist er schon nicht mehr allein,
der Sandmann trat ins Zimmer ein.
Er kann ganz still, er kann ganz sacht,
mit seiner großen Zaubermacht.
Und sieht den Jungen freundlich an,
der Sandmann ist ein guter Mann.
„Nun komm mein Kleiner, schlafe ein!"
So flüstert er im Lichterschein.
Das Kind es seufzt und gähnt voll Frieden
bald ist ihm holder Schlaf beschieden.
© Hansjürgen Katzer, April 1998
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