Die Schäfer
Nachts saßen sie oft an dem wärmenden Feuer,
wo man mancherlei an Geschichten erfand.
Von der Suche nach Freiheit und Abenteuer,
die Augen gerichtet, weit über das Land.
Manch Tag wachten sie klaglos über die Herde,
damit keins der Schafe von dannen sich stahl.
Ihre Füße kannten jeden Winkel der Erde,
jeden Berg, jeden Kamm und jedliches Tal.
Die Stunden verrannen im Sturm der Gezeiten,
der Tod um sie rum, manches Leben sich nahm.
Und die Hunde, die sie voller Treue begleiten,
wurden mit all den Jahren, zahnlos und lahm.
Nichts ist mehr von den Schäfern geblieben,
die Herde, sie zieht schon lange nicht mehr.
Der Lauf der Geschichte hat sie vertrieben,
die Weiten des Landes sind düster und leer.
So schreit´ ich dahin durch nächtliche Schatten.
und manchmal scheint es als flüstert der Wind.
Von den Zeiten, die ihre Bedeutung hatten,
von den Schäfern, die längst Vergangenheit sind.
© Hansjürgen Katzer, Juni 2003
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