Der Lottomillionär
Da lagen sie auf seinem Tisch,
die Scheine waren neu und frisch.
Durchs rechte Los, gab’s die Million,
gehofft, hatte er lange schon.
Drum spielte er auch Lotterie.
Das große Glück, man weiß ja nie.
Dann traf es ihn mit aller Macht,
an einem Samstag, gegen acht.
Jetzt war er Euro – Millionär,
nie wieder wär´ das Konto leer.
Jetzt gab es Knete, Kohle, Zaster,
für all´ die schönen, teuren Laster.
Er trank nun Schampus aus dem Kübel,
auch die Cohiba war nicht übel.
Der neue Porsche fuhr sich klasse
und Schuhe kaufte er in Masse.
Zweizimmerwohnung längst passé,
zum Urlaub flog er in den Schnee.
Mietete sich sechs Wochen ein,
das Leben konnte herrlich sein.
An Freunden gab es keinen Mangel,
auch Damen hingen an der Angel.
Er war stets lieb, man sah ihn gern,
er spielte froh, den reichen Herrn.
Doch kam wie oft, der tiefe Fall,
mit einem Sturz im Überschall.
Das Geld zerfloss, bald war es auf,
das war kein schöner Lebenslauf.
Nicht viel, was von der Kohle blieb,
die längst in alle Winde stieb.
Verbraucht, vertan, in Nichts gewichen,
war jeder Euro längst verblichen.
Die Freunde fort, der Traum geträumt
und Schulden, das die Seele schäumt.
Das große Glück, ist plötzlichh hin,
die Welt scheint gänzlich ohne Sinn.
Nur Freitags geht’s ihm manchmal gut,
dann spür er öfters neuen Mut.
Und kreuzt die selben Zahlen an,
mit denen alles mal begann.
© Hansjürgen Katzer, Oktober 2002
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