Morgenerwachen
Noch regungslos sticht der Gestank,
des Tages aus der Dunkelheit hervor.
Fröstelnd und starr erwacht die Stadt,
aus dem Schlaf der Vergänglichkeit,
der wie ein Schatten auf ihr liegt.
Bleierne Fratze, müde und krank.
Minuziöser Lärmzuwachs, Alltäglichkeit,
Lichter erhellen glanzlos die Fenster.
Gleichgültig wäscht kalter Nieselregen,
Parkanlagen und mausgrauen Asphalt.
Hundegell durchschneidet den Augenblick,
Schichtarbeiter eilen hastend, ohne Zeit.
Brüllend seufzen erste Automotoren,
vom Rathaus her monotones Geläut.
Bürgersteige klingen noch gelangweilt,
unter den Tritten vereinzelter Passanten.
Ein Oktobermorgen der langsam erwacht,
noch wirkt die Welt in sich verloren.
© Hansjürgen Katzer, November 2001
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