Afrika
Weit weg bist du und uns´rem Blick entschwunden,
der stete Hunger und die Not, zerbrechen deinen Geist.
Deine Kinder ohne Hoffnung, lange schon verwaist,
man hat dich hundert Mal verraten und geschunden.
Du stirbst und keiner steht an deinem Totenbette,
man schweigt, schaut weg und möchte seine Ruh´.
Man presst dich aus und kehrt dir dann den Rücken zu
und zeigt sich gnadenlos und ohne jede Etikette.
Weit weg bist du und keiner zählt mehr deine Leichen,
die Geißel Aids, nimmt dir zudem den allerletzten Halt.
Deine Kindersoldaten kennen soviel Kriege und Gewalt,
das würde noch für viele, viele hundert Jahre reichen.
Man steht nicht gern an deinem heißen Krisenherde,
stützt jene Diktatoren, die so viel der Not gebracht.
Hält sie an ihren reichen Pfründen seliger Macht
und man zerstört damit den Ursprung uns´rer Erde.
Dich Kontinent, dich geißeln große, tiefe Narben,
versklavt, zerschlagen liegt dein Herz im heißen Sand
Verbrannt und öde ist dein wunderbares, weites Land,
wo längst dir Traum und jede Hoffnung starben!
© Hansjürgen Katzer, Dezember 2004
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