Sie kommen
Sie kommen,
geknechtet, unterdrückt,
vom Elend zerpflückt,
über´s stürmische Meer,
ihre Not wiegt schwer.
Und ihr Freiheitsdrang,
der gerad´ erst erklang.
Sie kommen,
die im Hunger darben,
deren Kinder starben.
Deren Ohnmacht uns trifft,
wie ein heimliches Gift.
Denn nun muss sich zeigen,
ob wir still sind und schweigen.
Sie kommen,
unsere Brüder und Schwestern,
waren sie noch gestern.
Doch nun gilt es zu teilen,
und zur Hilfe zu eilen.
Oder sollen wir warten,
und sie feige verraten?
Sie kommen,
klopfen an um zu essen.
Ist das so vermessen?
Schließen wir unsre Augen,
weil wir alle nicht taugen,
für das Elend der Welt,
das wir selber bestellt.
© Hansjürgen Katzer, Mai 2011
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