Pest der Zeit
Das Denken habt ihr uns fast abgenommen,
ihr zeichnet Euer wunderbares Bild der Welt.
Es nährt den Kummer und es macht beklommen
und ist von Hunger, Blut und Not entstellt.
Ihr malt die Welt in himmelblauen Farben,
und pinselt eure Lügen fein, im schönsten Rot.
Und all die Leider die durch Eure Hände starben,
die fanden gnadenlos und kalt den stillen Tod.
Die Ungerechtigkeit der Welt frisst täglich Kinder,
Ihr lächelt freundlich und gebt Euch zumeist adrett.
Die Welt kennt viele wohlgetarnte Menschenschinder
und alle schlafen gut und warm in ihrem Bett.
Ihr nennt euch reich und klug, ihr Mächtigen der Erde,
ihr die ihr herrscht und täglich dunkelste Geschäfte macht.
Euch schert nur eins, das eure Macht noch größer werde.
mit der das Leid der Welt Ihr tagtäglich neu entfacht.
Ihr nehmt euch stets was Euch nicht ward gegeben,
ihr beutet aus und schüchtert ein bis nichts mehr geht.
Euch kümmert nicht Moral und nicht das Leben,
Ihr seid die Pest der Zeit, die durch die Länder weht.
© Hansjürgen Katzer, Dezember 2002
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