Ganz langsam
Ganz langsam geht es wieder los,
sie wetzen ihre Messer
und kriechen aus dem braunen Schoß,
der geist´gen Menschenfresser.
Sie geifern noch im Zwischenton,
sie haben stets ein "Aber".
Das hatten sie auch damals schon.
Ach so, das klingt makaber?
Dies Land, das ist ein gutes Land,
für Banken und Konzerne.
Den Flüchtling, der den Weg gerad´ fand,
den sieht man nicht so gerne!
Dabei gebar oft erst die Not,
das wir sie darauf brachten.
Mit Panzern und Kanonenboot,
manch Krieg erst möglich machten!
Wir Deutschen nicht mehr kriegsbeseelt,
doch gibt´s für jeden Affen,
dem noch spezielles Werkzeug fehlt,
ein großes Heer an Waffen!
Das ist auch nötig hört man dann,
man muss doch exportieren.
Auch gilt es sicher dann und wann,
den Markt nicht zu verlieren!
Aus Armut und aus Krieg gefloh´n,
sind Brüder sie und Schwestern.
Doch mancher bied´re Christensohn,
lebt weiterhin im Gestern!
Der Großteil dieser Welt ist arm,
wir sind nicht unbeteiligt.
Denn jeder Reichtum ist voll Gram,
wenn er das Geld nur heiligt!
Die Erde sei uns Unterpfand,
zum Machterhalt und Nutzen.
So lässt sich doch das Vaterland,
blitzblank und sauber putzen!
Und wenn die Welt drauflosmarschiert,
um uns hier aufzusuchen.
Der Schreckensschrei laut variiert,
aus Murren und aus Fluchen!
Dann brennt auch mal ein Flüchlingsheim,
entflammt von Nazithesen.
An Fremdenhass und rechtem Schleim,
gedeiht manch deutsches Wesen!
Doch dieses Wesen braucht man nicht,
das scheint ganz fehl im Lande.
Der braune Geist im fahlen Licht
er ist und bleibt nur Schande!
© Hansjürgen Katzer, August 2015
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