Meine Stadt

Meine Stadt


Vor vielen Jahren wurd´ ich hier geboren,
doch diese Stadt ist nicht mehr meine Stadt.
Jetzt fühl´ ich mich hier einsam und verloren,
weil sich so vieles schon verändert hat.

Was Heimat war ist überall verschwunden,
der Kaufmannsladen und der Bolzplatzgrund.
Die Straßenzüge gleichen tiefen Wunden
und in der Ferne bellt ein letzter, alter Hund.

Geschäfte sind geschlossen, längst Geschichte,
das Kino und die Lieblingskneipe auch.
Die Stadt ward grau im schönsten Sonnenlichte,
was gestern war, ist heute Schall und Rauch.

Kann jene Plätze meiner Kindheit nicht mehr finden,
zubetoniert das Wäldchen und der nahe Bach.
Man sah im Leben viele seiner Träume schwinden,
was gestern frohgemut, wird langsam alt und schwach.

Nur vor der Stadt drängen die Menschenmassen,
hier auf der grünen Wiese, Einkauftstempel ohne Not.
Hier klingt das Geld und füllt die Einkaufskassen
und brachte mancher Stadt, wie meiner stillen Tod.


© Hansjürgen Katzer, September 2005





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