Anfang November
Nah am See, von alten Erlen,
die fast nackt im kühlen Wind,
tropfen feine Schimmerperlen,
die wie feuchte Tränen sind.
Nieselregen, kahl und klagend,
steht der Wald in schwarzem Bann.
Und ein Wanderer sucht fragend,
seinen Gott, der dies ersann.
All das Laub fiel längst zu Boden,
kaum ein Blatt an dürren Ast.
Jahr für Jahr, vier Episoden.
Was einst Trieb, ward zum Ballast!
Das was jung war, das wird sterben,
noch im Einklang der Natur.
Stetes wachsen, blühen, derben,
hier im Wald, im Feld und Flur.
Ach die Welt verharrt im Warten,
selbst der Friedhof, stumm und still.
Letzte Astern steh´n im Garten,
ob´s bald Winter werden will?
Kalt ist mir, die Zeit treibt Wunden
manche heilen nimmer mehr.
Jetzt in diesen dunklen Stunden,
scheint mir alles gram und leer.
© Hansjürgen Katzer, November 2013
Foto: Hansjürgen Katzer
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