Spätherbst
Am Abend, wenn der Himmel rot durchzogen,
mit Purpur und oranger Leidenschaft bedeckt.
Leiten sich der Sommersehnsucht fordernd Wogen,
in herbstlich, klaren Sphären neu erweckt.
So einsam und so blass, die welken Blumengärten,
wo laues Herbstgesäusel Richtung Ausgang schiebt.
Kalt rückt der Winter an, mit eisigen Gefährten,
der Wind und Frost und stürmisch Wetter liebt.
Sein kühler Hauch lässt letztes Laub am Baume zittern,
zur Nacht gelegt horcht man des Windes Klagelaut.
Er klopft an Haustür und an alten Fenstergittern,
so schaurig oft, das manchem bange wird und graut.
Der Spätherbst voller Trauerlied und wehem Tönen,
aus Ächzen, Krächzen und aus Abschiedsschmerz.
Das alte Jahr mag auf der Totenbahre stöhnen,
gezeichnet schon im Sterben, müdes altes Herz.
© Hansjürgen Katzer, Oktober 2012
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